REFORM


Das Ministerium für Gesinnungsentfernung gibt bekannt, klärt auf oder auch nicht. Die Menschen in diesem nichtihren Land stellen andauernd Fragen und haben noch immer nicht begriffen, dass es darauf keine Antworten geben wird.
Seit einiger Zeit wird die große Bedeutung des noch viel größeren Begriffs REFORM in Frage gestellt.
Das ist nicht gut. Wir stellen fest – als die katholische Kirche im Mittelalter an Geldmangel litt und mit dem Verkaufsschlager „Ablass“ dem Volk das Ersparte aus den Rippen schnitt, da  kam der RFEORMator Martin Luther und alles wurde gut. Der Beichtstuhl verschwand, die Priester  durften heiraten und die Unfehlbarkeit des Papstes hatte für all jene, die Luthers Reformen gut hießen, ein Ende. War Reform damals eine feine Sache? Fragt man die damals aufständischen Bauern, so lautet die Antwort, die fleißigen deutschen Bauern hatten sich in Luther geirrt. Geben wir der Wahrheit die Ehre. In den Bauernkriegen hat Luther  ein  Bündnis zwischen der Bourgeoisie und dem Feudalismus gefördert. Der große Reformator paktierte mit den Fürsten gegen die Bauern.

Heute ist das leider alles ganz anders. Wenn die EU plus OECD lobend verkündet, dass  hochverschuldete Länder  feinste Reformen praktizieren, dann  ist jene verkehrte  Begriffswelt samt ordentlicher Deinformationspolitik für jene Ordnung verantwortlich die eine Unordnung ist.  Nicht nur die Griechen sollten, obwohl es bei denen nicht nur  ökonomisch lichterloh brennt, lieber auf Reformen verzichten, denn die sind gleichbedeutend mit sozialem Abstieg und Arbeitslosigkeit.
Es darf in keinem  Falle auf Reformen verzichtet werden, denn hinter dem Begriff Reform verbirgt sich, gut getarnt und gefördert durch die WAHRHEITSmedien die Tatsache, wenn etwas schlechter ist als vorher, dann haben wir eine Reform gehabt die dem Kapital nützt.
Hat eine Gesundheitsreform je Krankenkassenbeiträge gesenkt, für mehr Krankenhäuser gesorgt oder die Medikamentenzuzahlung beseitigt? Gesundheitsreform bedeutet nicht nur längere Wartezeiten im Spital oder die Schließung von Krankenhäusern. Auch die Wartezeiten für Nichtprivatpatientinnen  und Patienten verdoppeln sich mindestens.  Wer will das?
Pensionsreform? Klingt so altersversorgungsberuhigend, aber dahinter steckt  entweder die Verlängerung der Lebensarbeitszeit oder die Kürzung von Ansprüchen. Niemand hat jemals das Wort Pensionsreform verwendet, um jene die vom Verkauf ihrer Arbeitskraft leben mit Wohltaten zu überschütten.
Wenn nun die OECD daherkommt und hochverschuldete Länder für Reformen lobt, dann ist Feuer am Dach ja sogar bei der Kultur, deren Wirkung nur noch  per Einschaltquote bewertet wird, treibt die Reform ihr böses Spiel.
Der Sprachgebrauch  hat das Wort verhunzt  und so kann man im "Reformkino" kaum jene Aufklärung und Unterhaltung erwarten, die eigentlich notwendig wäre. Ja also der Einwand was da zum „Reformhaus“ zu bemerken wäre, der geht ja wohl auch den Bachrunter oder ist das was man da einkauft wirklich wohlschmeckend?
Nicht nur in diesem nichtunserem Land sind Reformen längst wie ein Reformhaus eingestürzt.  So sollte man sich lieber nicht freuen, wenn irgendjemand  eine  Steuerreform fordert oder sogar androht.
Eigentlich brauchen wir ja  in Wahrheit eine Gegenreform, aber das würde die OECD wohl ungünstig bewerten. Bleibt nur die Konzentration auf eine Republik-Institution, der Reformen wirklich gut tun würden: den Kölner Karneval.
Frage: Was sind SPDCDUFDPGRÜNEDIELINKEDIEALTERNATIVE ……?
Reformparteien!

Dieter Braeg

PS.:
Wer will
Dass die Welt
So bleibt
Wie sie ist
Der will nicht
Dass se bleibt
(Erich Fried: Status quo)