Dort wo geöffnet ist, da lauert das Offene. Da ist kein Weg zu weit und kein Wort zu teuer um es billig einzusetzen. Das Geschlossene, geölt mit offenen Worten, die die Tinte nicht wert sind, mit der sie geschrieben wurden, illustrieren den Zustand der Partei Die Linke. Ein Parteiprogrammentwurf der es wert wäre diskutiert zu werden, wird versenkt, weil derzeit der Offene Brief in der Partei Die Linke. die feinste Form ist, miteinander übereinander herzufallen.
Vor einigen Tagen war auch ich Gast einer kleinen Runde linker Menschen, die an einem schönen Sommerabend geräucherten Fisch, herrliche Salate (alle aus Eigenbau)  in Trostberg genießen konnten. „Nun sind wir“, meinte einer der vielen weisen Menschen die da saßen „angekommen und eine Partei wie jede andere!“

Widerspruch?
Kaum möglich!

Er war nicht zu hören und ich frage mich, wieso machen wir eine „Einkommensdiskussion“ nur an jenen fest,  die in unserer Partei unter Wahrung ihres “sozialen Besitzstandes“  vor allem einer bürgerlichen Presse dienen, weil Sommerlochzeit ist?  Mein Beispiel des Umgangs mit Bezügen aus politischer Arbeit steirischer Kommunistinnen und Kommunisten hat N ICHT dazu geführt, nun eine Diskussion zu beginnen, die dazu führen könnte, dass es zu entsprechenden Regularien und einer Stiftung kommt,  in der Gelder solidarisch sozialistisch verwaltet  und kontrolliert und eingesetzt werden. 

Noch immer wird auf Klaus Ernst’s Einkommen bezogen eine Diskussion fortgesetzt die bald denen um die Ohren fliegen wird, die sie angezettelt haben. Wer heute in der Partei Die Linke. politisch arbeitet und mit öffentlichem Geld bezahlt wird, muss sich zum Einkommen, solange die etablierte Politik Hand in Hand mit dem Kapital die Armut in diesem  nichtunserem Lande anwachsen lässt, einige Fragen gefallen lassen. Auch jene die in verantwortlichen Politfunktionen stehen und aus den „neuen“ Ländern kommen, sollten sich dies zu Herzen nehmen. Es stellt sich nun heraus, dass wohl nicht zwei „Parteibildungsbeauftragte“ zu wählen gewesen wären und so empfehle ich Wawzyniak, Halina und  Maurer, Ulrich schleunigst als „Parteischlichtungsbeauftragte“ tätig zu werden, bevor das ganze Werkel den Bach runter geht.

Die Mitgliedschaft der Partei hat sich mit großen Mehrheiten auf dem letzten Bundesparteitag für eine fast komplett aus Genossinnen und Genossen bestehenden Bundesvorstand gewählt, der mit bezahlten Funktionen in der Politik sein Geld verdient. Die im Vorfeld reichlich veröffentlichte Kritik hat die Ergebnisse der Wahl der neuen Parteispitze in keiner Weise verändert.

Weil das nicht hilft, schreibt man jetzt offene Briefe.  Die nehmen immer dann zu, wenn es wichtige Wahlen zu gewinnen gilt. In Baden Württemberg und Rheinland Pfalz ist es ja bald soweit und da gibt es viel zu schreiben, offen…nur nicht über das Wahlprogramm der Partei für diese beiden Länder. Wurde das noch in NRW diskutiert, beschränkt man sich anscheinend nun mehr oder weniger darauf, per Tastatur die Kultur des offenen Briefes gänzlich wirkungslos werden zu lassen.

Die Reichen&Schönen treffen sich in Bayreuth und Salzburg. Frau Merkel hört sich an beiden Orten feinstes Lala an und keiner hat ihr einen offenen Brief geschrieben und sie gefragt wie viele Hartz IV Empfängerinnen und Empfänger in Salzburg mit ihrer gemeinsamen Oper hören durften. Denn – eine höheres Niveau der Auseinandersetzung scheint noch möglich – der OFFene Brief regiert eine Diskussionskultur,  die mehr und mehr nur auf Vorwurfsbasis läuft, die Unschuldsvermutung dem bürgerlichen Rechtsverständnis überlässt  und, zur Freude jener die schon immer zuviel von der Milch des Reformismus getrunken haben, ganz glücklich macht.

GenossinGenosse herzlich willkommen im OFFenen!