1Das Lied des Wolfgang Ambros, dessen Titel hier entlehnt wurde, beinhaltet auch die Zeile, wonach "Schifoan des Leiwaundste is" was es auf dieser nichtunseren Welt so genben könne. Diese rhythmische Aussage stimmt bis auf gewisse Punkte. „Leiwaund“ ist Weanerisch und heißt inetwa „ sehr angesagt“.

Erstens ist Schifahren ein kostbares Erlebnis, wenn es mit den Mitteln der Television genossen werden kann. Jeder von uns freut sich, im geheizten Zimmer, die aufregende Übertragung von einem durchgefrorenen Hang, der umluftet ist von der idealen Lungenentzündungstemperatur von minus zwölf Grad Celsius, zu besichtigen.

Zweitens erfreut jedes Auge, wie schnell sich - vielleicht auch der Kälte wegen - Menschen von weit oben nach unten zu bewegen vermögen, ohne sich in irgendwelchen Kurven zu verhaspeln, wenn sie mit animalischer Anmut, einer grenzgefährlichen Geschmeidigkeit und einer tollkühnen Tapferkeit für läppische Millionen,  ihr Leben auf den Schi setzen. Ist die Abfahrt gemeistert, sprudelt aus den gefrorenen Hirnen über den Mund: “joosogroudowiummiaufikimmiguat“.

Sie machen uns mit ihrem rückhaltlosen Beispiel vor, wie der Mensch imstande ist, die elementaren Naturgewalten zu besiegen, sie feuern uns an, in jedem Winter den Zweikampf mit dem Berg  und den Schneekanonen von neuem aufzunehmen. Sie ermuntern uns, ohne jeglichen schützenden Panzer, Geschwindigkeiten zu erzielen, die die meisten von uns nicht einmal hinter dem relativ sicheren Lenkrad des Autos erreichen würden.

2Das Kriterium des ersten Schnees ist vorbei, da oder auch nicht, und auf den Alpenpisten werden Fahrscheine für die Schilifte und Seilbahnen ausgegeben werden. Mensch macht mit beim fröhlichen Frostlauf, der  wird aber außer Rheuma und Gicht, nur in ganz seltenen Fällen mit einer Lungenentzündung enden, es sei denn  es wird der  uralte Pistenbrauch   gepflegt spätestens bei der Mittelstation Glühwein, Punsch und Jagatee  zu tanken.
Nach zwei Jagatee wird man zum PistenNikiLauda, nach drei der FerarriSchumacher oder der REDbullVettel

Ohne jegliche Rücksicht auf Verluste, und zwar auf Verluste menschlichen Lebens samt Naturzerstörung  beschließen Skifahrer/innen&außen  besoffen über die Piste zu rasen. In den Wintersportgebieten werden jährlich halb so viel Menschen verletzt wie im Straßenverkehr. Immerhin ein Zwanzigstel so viel getötet. Die Anzahl jener Menschen, die durch (mutmaßlich betrunkene) Pisten-Rowdies dermaßen verletzt wurden, dass sie zeit ihres Lebens gelähmt sein werden, ist größer als die derjenigen, die im Straßenverkehr mit den gleichen Folgen verwundet wurden.

Schifoan? Lassen Sie es bleiben, der Jahreswechselabfahrtslauf ist längst entschieden! Wer gewonnen hat? Ein gewisser MerkelWulff€lmann. Nach seinem Sieg sagte er: „Mein Name ist MerkelWulff€krisenmann, vor meiner Tür lag ein Kuvert, da waren Millionen drin oderAUCHnicht und...ich bin unschuldig, hab von nichts gewusst, kann dazu nichts sagen, hören und sehen...
Was sagen wir da? SchiHEIL!