1Vom 2 bis 4. November gibt es im Künstlerhaus im Kunstquartier(K$) in Nürnberg in der Königsstraße, schon zum 17. mal, die Linke Literatur Messe.

Diese Linke Literatur Messe ist in diesen Zeiten, in diesem nichtsunserem Land, wichtiger denn je. Geboten werden Buchvorstellungen; Lesungen; Diskussionen und einiges mehr  - alternativ zum Kapitalistischen Mainstream. Wer will, kann da natürlich seinen Bedarf an guten Argumenten gegen die hiesige Gesellschaftsordnung auffrischen und Bücher kaufen. Der Eintritt kostet nix und man darf  Metroproletan, Archiv & Bibliothek und  Literatur- und Kulturverein Libresso E.V. danken, dass er diesen wichtigen Termin organisiert.

Die Messe ist am Freitag von 19,00 bis 22, Uhr,  Samstag von 10,00 bis 22,00 Uhr und  Sonntag den 4.11.2012 von 10,00 bis 15,00 Uhr geöffnet. Die Auftaktveranstaltung ist eine
Diskussion zum Thema „…der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) – der Staat und seine Organe“ auf dem Podium kann man dazu Karl Hein Dellwo, Dr. Rolf Gössner und Bodo Ramelow hören. Am Samstag gibt es dann ein Programm, das nichts zu wünschen übrig lässt.
Da wäre zum Beispiel die Buchvorstellung von  Michael Schiffmann & Sonja Hartwig -Mumia Abu-Jamal: We Want Freedom - Ein Leben in der Black Panther Party oder Kleines Schwarzbuch der Sozialdemokratie. Eine politisch - literarisch - musikalische Veranstaltung von und mit Konstantin Brandt.
Irene Wagner informiert mit dem Buch Rudolf Steiners langer Schatten.
Michael Ziehl gibt Auskunft mit dem Buch Mehr als ein Viertel und second hand spaces zu Ansichten und Absichten aus dem Hamburger Gängeviertel. Dazu passt auch  als Film und Vortrag Wir wollen alles - Die Geschichte der Häuserkampfbewegung 1970-1985
1970 wurde in Frankfurt-Westend das erste Haus besetzt.

Jutta Ditfurth stellt in einer  Doppellesung ihre zwei zuletzt erschienenen wichtigen Bücher
„Worum es geht“ und „Zeit des Zorns“ vor. Ein wenig Eigenwerbung kann an dieser Stelle nicht schaden, denn mit  Wilder Streik - das ist Revolution präsentiere ich ein Buch samt  neu bearbeiteten  Film „Ihr Kampf ist unser Kampf:“ an dem neben  von Edith Schmidt und David Wittenberg (BRD 1974/75) auch „Rädelsführer“ und Betroffene dieses Arbeitskampfes beteiligt waren. Im August 1973 legten Arbeiterinnen, vor allem migrantische Frauen, bei Pierburg in Neuss die Arbeit nieder – ohne dass eine Gewerkschaft offiziell zum Streik aufgerufen hätte. »Eine wilde Arbeitsniederlegung gilt als Revolution!«, erklärte der Neusser Polizeidirektor, um ein hartes Eingreifen zu rechtfertigen. Trotzdem konnten die Arbeiterinnen sich durchsetzen, weil es im Streik gelang, die Spaltung nach Herkunftsländern und Geschlecht zu überwinden. Das Buch samt Filmbeilage wird erstmals auf der Literatur Messe vorgestellt!

Eine Geschichte der WASG mit dem Titel Was war? Was bleibt? Wege in die WASG. Wege in die LINKE! wird von einem der Mitautoren, Thomas Händel, vorgestellt.
Besonders erfreulich ist dann ab 21,00 Uhr am Samstag eine politisch musikalische Revue
mit Eva Petermann, Randolph Oechslein und Werner Lutz unter dem Titel Dem Meister aller Balladenschreiber – Woody Guthrie zum 100. Dazu wird Radio Z von 12,00 bis 19,00 Uhr unter dem Titel „Literaturcouch von Radio Z“ mit Politik- und KulturredakteurInnen dieses  Stoffwechselmagazins  AutorInnen und BesucherInnen zum Plausch, zum Interview oder zur Kontroverse auf die Literaturcouch setzen und über diese Gespräche berichten, die auch  aufgezeichnet und von Freien Radios im deutschsprachigen Raum übertragen werden. Gisela Notz stellt  am Sonntag den nun schon zum 11. mal erscheinenden Wandkalender der Wegbereiterinnen mit zwölf aktiven Frauen vor, die  Politik, Gewerkschaft, Kultur, Kunst, Musik und Widerstand aktiv waren. Spannend dürfte auch präsentiert am Sonntag Vormittag  von Georg Wolter Gelebte Utopie einer Kooperative in Venezuela sein. In Barquisimeto, einer Millionenstadt experimentiert der Kooperativenverband Cecosesola seit mehr als vier Jahrzehnten mit Selbstverwaltung und Basisdemokratie. Da wird ohne Chefs gearbeitet, im Konsens entschieden. In diesem wichtigen Buch erzählen die Kooperativistas ihre Geschichte  und analysieren ihren eigenen Veränderungsprozess auf dem Hintergrund der westlich-patriarchalen Kultur.

Über das ganze Programm kann sich LeserinLeser auf der Homepage
www.linke-literaturmesse.org
informieren. Ich persönlich würde mich sehr über Kontakte und Gespräche  mit Leserinnen und Lesern meiner kleinen feinen Hoomepage freuen. Vor und nach der eigenen Veranstaltung bin ich am Stand der BUCHMAEREI zu treffen.

Also – sehen wir uns auf der 17. LINKE LITERATUR MESSE in Nürnberg?