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- Geschrieben von Dieter Braeg
FESTSPIEL-SCHLUSS
Wieder einmal ist eine schöne Festspielzeit - die des Jahres 2015 - in Salzburg zu Ende. Es gab den „Jedermann“, feinste Opern, Konzerte und die „Dreigroschenoper“. 262 893 Besucher aus 74 Nationen waren da und haben für 188 Vorstellungen etwa 29,6 Millionen € gezahlt.
In einem Gedicht von Karl Kraus („Bunte Begebenheiten“, aus: Die Fackel, Nr. 622- 631, Juni 1923), dessen Gesamtlektüre nicht schadet, kriegt diese Festspielstadt, die sich zu Weihnachten zu einem Gesamt-Christkindlmarkt vom Mirabell-Platz bis zur Festung verwandet, ihr Fett weg. Hier zwei Strophen:
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- Geschrieben von Dieter Braeg
Auch in Thüringen …
… schaut die Welt nicht anders aus, sie hört sich auch nicht anders an. Dabei regiert dort - lassen wir mal einige Jubelflöten ein feines „Tatütata“ zum Wohle des Ministerpräsidenten an Volkes Ohr schalmeien - ein Linker. Bodo Ramelow, der für seine Haltung in der Flüchtlingsfrage schriftlich drei Mordrohungen bekam, steht unter Polizeischutz. Angefangen hätten die Drohungen mit der Auseinandersetzung um eine mögliche Außenstelle für eine Flüchtlingserstaufnahme in Gera-Liebschwitz. Das aber ist nicht Thema.
Es geht um Kultur, und die Kulturkompetenz der Partei Die Linke äußert sich in meist sehr wenigen Sätzen in Partei- und Wahlprogrammen. Dort führt die Kultur ein Mauerblümchendasein. Benjamin Hoff, ein Linker, ist in der Thüringer Landesregierung
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- Geschrieben von Dieter Braeg
SOEBEN ERSCHIENEN
Buchinhalt:
Rainer Duhm und Erhard Maus: „Wir halten den Betrieb besetzt“
Gisela Notz: Der Abschied von der „braven Hausfrau“
Die ökonomische und politische Situation während des Arbeitskampfes
Betriebsbesetzung und Öffentlichkeitsarbeit
Acht Tonnen Zement für die Solidarität
Die Politik der Gewerkschaft
Kollegen von LIP aus Frankreich zu Besuch
Die Rolle der Frauen
Arno Klönne: Nachwort
Auf der CD: (Weitere Text-Dokumente)
Die Erwitter Frauengruppe
Interviews mit dem Betriebsratsvorsitzenden Josef Köchling, dem 1. Bevollmächtigten der IG Metall Neubeckum Engelbert Sander und dem Technischen Leiter von Seibel & Söhne Hermann-Wolfram Billhardt Arbeitsgerichtsurteil „Technischer Schaden“
Protokoll IG Metall-Vorstandssitzung zu Kalletal
Aus einem Brief (12.1.2015) des damaligen Schulungsleiters der IG Papier Chemie Keramik, Rainer Duhm, an den Herausgeber:
„Natürlich ist mir klar, dass Du mit dem Erwitte-Buch
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- Geschrieben von Dieter Braeg
Zum nidaknian!
Musk-Hörerin/-Hörer, heute möchte ich ein Lobschreiblied musikkolumnieren - gewidmet dem Ernst Molden, dem ich in seiner geliebten Mundart, dem Weanerischen, die Überschrift „Zum Niederknien“ widme, für seine feine Kunst, die sich in Text und Melodie ausdrückt.
Moldens Romane „Biedermeiner“, „Austreiben“ oder „Doktor Paranoiski“ sind überaus zu empfehlende Unterhaltungslektüre, und was er so musikalisch treibt, das sollte man unbedingt
hören. Hier mit Moldens Worten, wie das so geht, wenn eine feine Platte/CD entsteht:
„Mit meiner Band hab ich eine Reise in die Wiese gemacht, ins Nordburgenland, nach Oslip oder Uzlop,
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- Geschrieben von Dieter Braeg
stille nacht
drinnen&draußen
dschingoBELLgeil
jeder
ein
umsatzkaiser
kaufrauschige
können
nicht sparen
auf zum
speisekartentango
karpfiges schwermetall
schweinepestSchnitzel
BSEwahnsinnssteak
alles
vom
DARF’s einBISSCHENmehrseinMARKT
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- Geschrieben von Dieter Braeg
Georg Trakl 3.2.1887 - 3.11.1914
„Inzwischen habe ich viel gelesen: ergriffen, staunend, ahnend und ratlos; denn man begreift bald, dass die Bedingungen dieses Auftönens und Hinklingens unwiederbringlich einzig waren, wie die Umstände, aus denen eben ein Traum kommen mag.Denn Trakls Erleben geht wie in Spiegelbildern und füllt seinen ganzen Raum, der unbetretbar ist, wie der Raum im Spiegel.
Wer mag er gewesen sein?“
Rilke über Trakl
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- Geschrieben von Dieter Braeg
Jura Soyfer
Lieder von der Erde und den Menschen
Die Zeit bräuchte heute, Tag für Tag, politische Lyrik und genau der begegnet man nicht mehr in dieser Medienwelt die nur noch Inhalte verbreitet, die die politische Bewusstlosigkeit der Bevölkerung bewahrt oder sogar noch vertieft. Neben den bekannt „Verdächtigen“ ist da Bernd Köhler zu erwähnen, der mit seinen Liedern dem kritischen Bewusstsein auf die Sprünge hilft.
Es ist der vielseitigen und großartigen Maren Rahmann, Schauspielerin, Performerin, Sängerin/ Musikerin zu verdanken, dass Sie zusammen mit Rudi Görnet zwölf Gedichte eines der wohl markantesten politischen Autoren im deutschsprachigen Raum, Jura Soyfer, geboren 1912 in Charkow, gestorben im Konzentrationslager Buchenwald am 16. Februar 1939, wunderbar musikalisch bearbeitet, in dieser von Judith Holy künstlerisch gestalteten CD hörbar gemacht hat. Viele von Jura Soyfers Gedichten sind von Brechtscher Qualität und sein Sprachbewusstsein weist ihn als einen Geistesverwandten Odön von Horvaths aus. Es ist
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- Geschrieben von Dieter Braeg
Gegenstimmen
„Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder …“, so beginnt eines der Sprichwörter, das jenen, die singen, nichts Böses zutraut. So viele Chöre singen der heilen Welt ihr Lied, oder loben Gott in der Höhe oder sonst wo auch immer. Nun, bei den GEGENSTIMMEN, einem Chor mit 50 Stimmen von Männern und Frauen, der sich in Wien im Jahre 1989 gründete, da singt man Kritisches. Miteinander im Chor singen, das hat Tradition und findet meistens in Kirchen statt, oder man besingt jene Tugenden per Chor, die keine sind. Mag ja sein, dass der Lindenbaum samt Brunnen vor dem Tore feines Liedgut ist, aber die GEGENSTIMMEN haben andere Themen. Ihre Stimmen richten sich gegen Krieg, Faschismus, Gewalt und Unterdrückung. Dieser Chor stellt Fragen, sucht Antworten zu Themen, bei denen die