Die Meuterei auf der „Deutschland“ 1918/19 – Anpassung, Aufbäumen und Untergang der ersten deutschen Arbeiterbewegung
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- Geschrieben von Dieter Braeg
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Die deutsche Sozialdemokratie passte sich zu Anfang des letzten Jahrhunderts der Expansionspolitik der herrschenden Klassen des Kaiserreichs mehr und mehr an, und schließlich ließ sie sich auch in deren Kriegskurs einbinden. Aus der Opposition gegen den Krieg und gegen die reformistische Anpassung der Sozialdemokratie ist in Generalstreiks und revolutionären Kämpfen die deutsche kommunistische Bewegung entstanden. Als Antwort auf die Verhältnisse in einem entwickelten Industrieland betonte sie die Eigenständigkeit der Massenbewegungen in Richtung zu einer demokratischen Machtergreifung und Machtausübung der Arbeiterklasse, und stand damit in diametralem Gegensatz zu der in Russland zur Macht gelangten hierarchischen Organisationsweise. Der deutsche Kommunismus scheiterte an der revolutionären Ungeduld und Empörung der radikalisierten Minderheit der Arbeiterschaft und an seiner Blendung durch das siegreiche russische Beispiel – die für Deutschland angemessene Vorgehensweise zur Überzeugung der Mehrheit konnte nur in kurzen Episoden zum Tragen kommen. Die regierende Sozialdemokratie setzte den überwunden geglaubten Militarismus zur blutigen Niederschlagung der revolutionären Ansätze ein und vertiefte damit die Kluft zwischen den beiden Arbeiterparteien.
Neuerscheinung!
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- Geschrieben von Dieter Braeg
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Vom 16. bis 20. Dezember 1918 trafen sich im Berliner Abgeordnetenhaus Delegierte aller deutschen Arbeiter- und Soldatenräte erstmals zu einem Kongress. Nach dem Sturz des Kaisertums am 9. November 1918 lag die Zukunft der deutschen Republik in den Händen dieses „Reichsrätekongresses“. Ob Rätesystem oder Nationalversammlung, baldige Wahlen oder Konsolidierung der Revolution, Volksheer oder Reichswehr, Sozialisierung oder Marktwirtschaft: die Entscheidungen der Delegierten konnten kaum weitreichender sein. Sie lösten große Erwartungen und heftige Verbitterung aus. Es ging um Sein oder Nichtsein der „Sozialistischen Republik Deutschland“.
Zum 100. Jahrestag liegt dieses Schlüsseldokument zur Geburt der Weimarer Republik erstmals nicht mehr in Fraktur, sondern in lateinischen Lettern vor. Herausgegeben von Dieter Braeg und Ralf Hofrogge. Es ist damit zugänglich für eine neue Generation von Leserinnen und Lesern - eine unentbehrliche Ressource für Studium, Forschung, Lehre und Unterricht.
618 Seiten. ISBN 978-3-98119243-6-7 20.--€
Zu beziehen in allen Buchhandlungen oder Direktbestellung (zzgl. Porto) über www.diebuchmacherei.de
Die Stadt Salzburg und ihre Gedenkkultur - Rede Christine Steger vom Verband der AntifaschistInnen Salzburg am österreichischen Nationalfeiertag
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- Geschrieben von Christine Steger
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Wie jedes Jahr am österreichischen Nationalfeiertag veranstaltete der KZ Verband Salzburg/Verband der AntifaschistInnen Salzburg am 26.10.2016 die Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus. Am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus AUF DEM Kommunalfriedhof Salzburg, hielt die stellvertretende Obfrau des KZ Verbandes, Christine Steger, folgende
REDE
Die Stadt Salzburg und ihre Gedenkkultur
Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Anwesende!
Weiter so? JA!
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- Geschrieben von Dieter Braeg
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Noch vor der Landtagswahl in Bayern, die keine Abwahl war, denn die lässt diese Demokratie nicht zu, erklärte der mit einer Niederlage beglückte Nationalmannschaftballtreter Mats Hummels, man habe gut gespielt gegen Holland.
Karl Kraus war dafür bekannt, dass er sprachliche Ungereimtheiten, Phrasen und Lügen in Zeitungsmeldungen mit viel Sprachwitz aufzeigte. Für ihn bestand das Grundübel der Meinungsmacherinnen und Meinungsmacher darin, dass Zeitungen Stimmungen erzeugen statt „Tatsachen wiederzugeben“, dass sie Meinung machen und so auf das Vorstellungsvermögen und kritische Denken zerstörerisch wirken. Kraus erlebte noch die Anfänge des „Dritten Reichs“ und seine Prognose, dass wer nur eine Meinung hat, eben keine Haltung hat, sollte sich bewahrheiten.
UNPATRIOTISCHE BEICHTE
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- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Kultur
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Neulich morgens
(also wirklich allerhand)
Klingelt es bei mir
An der Wohnungstür.
Draußen steht das Vaterland.
Und es bittet mich
Um eine milde Gabe.
Oder ob ich
Gar nichts für es übrig habe?
Konkret – verzweifelt gesucht!
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- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Kultur
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Paragraph fünf, Absatz eins des Grundgesetzes lautet: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“ Am Freitag den 29.September 2018 sollte die Oktoberausgabe der linken Monatszeitschrift „konkret“ erscheinen. Im Bahnhofskiosk in Bad Reichenhall, wo, wie in allen anderen Bahnhofsbuchhandlungen, ‚Nationalzeitung‘ und ‚Junge Freiheit‘, immer gut sichtbar angeboten werden, fand ich die neue Ausgabe von „konkret“ nicht. Meine Frage, warum die Zeitung nicht da sei, wurde von einem Verkäufer wie folgt beantwortet: “Rechtsanwälte des Vertriebs haben uns verboten, die Zeitung zu verkaufen“. Auf meine Frage, warum? „Das ist eine Nazizeitung“!
"Dampfer Deutschland in Seenot" im Verlag DIE BUCHMACHEREI erschienen
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- Geschrieben von Dieter Braeg
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Im Verlag DIE BUCHMACHERE (www.diebuchmacherei.de) erschienen:
Im Verlag für Literatur und Politik (Wien VIII) erschien in der dort herausgegebenen Zeitschrift ARBEITER-POLITIK, Ausgabe Nr.7/8, Juli/August 1924, auf den Seiten 345 bis 353 zum ersten Mal das Gedicht „Seenot“ von Erich Mühsam.
Der Anlass zur Entstehung zu diesem Gedicht, das bis heute seine Aktualität und Gültigkeit bewies, findet sich in den Tagebuchaufzeichnungen von Erich Mühsam, die derzeit, bereits mit 12 Bänden im Berliner VERBRECHER VERLAG erschienen sind und laut Editionsplan aus insgesamt 15 Bänden bestehen werden:
„Niederschönenfeld, Sonnabend, d. 19. Januar 1924
Überall in Deutschland das gleiche Bild: die Kapitalisten dekretieren unerhörte Arbeitszeitverlängerungen bei gleichzeitiger ungeheuerlicher Beschneidung der Löhne. Das Heer der Erwerbslosen wächst ins Riesenhafte, und wer nicht in Mammutbetrieben zehn, elf, zwölf Stunden arbeiten muss, ist in den kleineren Betrieben zur Kurzarbeit bei völlig unauskömmlicher Entlohnung verurteilt. [...]
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