Konkret – verzweifelt gesucht!
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- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Kultur
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Paragraph fünf, Absatz eins des Grundgesetzes lautet: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“ Am Freitag den 29.September 2018 sollte die Oktoberausgabe der linken Monatszeitschrift „konkret“ erscheinen. Im Bahnhofskiosk in Bad Reichenhall, wo, wie in allen anderen Bahnhofsbuchhandlungen, ‚Nationalzeitung‘ und ‚Junge Freiheit‘, immer gut sichtbar angeboten werden, fand ich die neue Ausgabe von „konkret“ nicht. Meine Frage, warum die Zeitung nicht da sei, wurde von einem Verkäufer wie folgt beantwortet: “Rechtsanwälte des Vertriebs haben uns verboten, die Zeitung zu verkaufen“. Auf meine Frage, warum? „Das ist eine Nazizeitung“!
"Dampfer Deutschland in Seenot" im Verlag DIE BUCHMACHEREI erschienen
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- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Buchbesprechung
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Im Verlag DIE BUCHMACHERE (www.diebuchmacherei.de) erschienen:
Im Verlag für Literatur und Politik (Wien VIII) erschien in der dort herausgegebenen Zeitschrift ARBEITER-POLITIK, Ausgabe Nr.7/8, Juli/August 1924, auf den Seiten 345 bis 353 zum ersten Mal das Gedicht „Seenot“ von Erich Mühsam.
Der Anlass zur Entstehung zu diesem Gedicht, das bis heute seine Aktualität und Gültigkeit bewies, findet sich in den Tagebuchaufzeichnungen von Erich Mühsam, die derzeit, bereits mit 12 Bänden im Berliner VERBRECHER VERLAG erschienen sind und laut Editionsplan aus insgesamt 15 Bänden bestehen werden:
„Niederschönenfeld, Sonnabend, d. 19. Januar 1924
Überall in Deutschland das gleiche Bild: die Kapitalisten dekretieren unerhörte Arbeitszeitverlängerungen bei gleichzeitiger ungeheuerlicher Beschneidung der Löhne. Das Heer der Erwerbslosen wächst ins Riesenhafte, und wer nicht in Mammutbetrieben zehn, elf, zwölf Stunden arbeiten muss, ist in den kleineren Betrieben zur Kurzarbeit bei völlig unauskömmlicher Entlohnung verurteilt. [...]
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Die Heimatlandsucher (Dieter Braeg)
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- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Böse Worte
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Sie suchen wieder. Im dunklen Tann. In den blauen Bach- und Flussflutfluren. In Feuchtbiotopen und sogar auf Bioackerland. Ja selbst dort, wo sich Fuchs, Hase und Gämse gute Nacht wünschsagen, wird eifrig das ach so stolznationale Suchauge ausgefahren, ob es nicht ein kleines Krümelchen Heimatlandsporen gäbe, aus denen ein Vaterland entstehen könne.
»Überall ist Vaterland« schwafeln schwofend Politikerinnen und Politiker, landein- und auswärts, sogar in Österreich hat man gelernt, und aus »Der Papa wird’s schon richten« ist »Der Kurz ist ein Heimateinrichter« geworden. Die Mutter der CDU, der Ex-Kanzler Gerhard nebst Grünkatrinchen, alle suchen sie das Heimatland. Der Herr Lindner hat sich umtaufen lassen und heißt nun Heimatsuchlindner. Nirgendwo ist man mehr sicher, ob in Kreuzberg oder auf Im-Wald-und-auf-der-Heide oder sogar in der Neusser Skihalle, überall wird’s Heimatland gesucht. Beim Fundamt erscheinen täglich traurige Kinder mit noch traurigeren Kinderaugen und fragen tränenreich: »Hattu Heimatland?« Man braucht es, weil man Gastgeber sein will, für Freunde. Aber die müssen Geld haben und eine weiße Hautfarbe, und betteln dürften sie auch nicht!
Der Justipalastbrand in Wien 1927
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- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Kultur
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Zu dieser Broschüre
Der G-20-Gipfel, der am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg stattfand, war für die Politik dieser nicht-unseren Gesellschaft ein Übungsfeld, bei dem die Reprä¬sentanten der 20 Industrie- und Schwellenländer sich von 23 000 Polizistin¬nen und Polizisten schützen ließen, während das Volk jene Kultur vorgeführt bekam, die das Ziel nicht nur dieses Gipfels war, das Heinz R. Unger in sei-nem Gedicht „Wer schreibt Geschichte?“ in der letzten Strophe sehr genau feststellte:
„Wenn wir so vieles nicht erfahren sollen,
wer hat Interesse daran, dass wir es nicht wissen?
Wenn so vieles nicht in den Lehrbüchern steht,
wer will, dass es nicht gelehrt wird?“
Was da am 15.7.1927 in Wien geschah, ist vorher in ähnlicher Form immer wieder ein Teil jener Geschichte, die möglichst selten in Erinnerung gerufen wird. Gustav Noskes Wüten am Beginn der Weimarer Republik, das Blutbad, in dem eine Münchner Räterepublik erstickt wurde, oder – schon nach dem Massaker um den Justizpalastbrand 1927 – der Altonaer Blutsonntag im Jahre 1932: „Die Polizei griff ein, doch sie war zahlenmäßig weit unterlegen. Trotz ihrer Bemühungen, die beiden Lager aus KPD und NSDAP voneinander zu trennen, eskalierte die Situation. Für ein paar Stunden herrschte auf Altonas Straßen Bürgerkrieg. Überall wurde geschossen, geschrien, geprügelt. Voller Panik feuerten Polizisten auf alles, was sich bewegte. 5 000 Kugeln sollen ge¬flogen sein. Zwei SA-Männer und 16 Unbeteiligte kamen ums Leben.“
Folge war damals die Absetzung der preußischen Regierung durch den rechtskonservativen Reichskanzler Franz von Papen; sie war auch für Alto¬na zuständig, weil sie die öffentliche Ordnung nicht aufrechterhalten könne. Diese öffentliche Ordnung, die immer dann in Gefahr ist, wenn jene, die zwar wählen aber nicht abwählen dürfen, mit dem was die Politik tut, nicht einver¬standen sind. Ruhe ist der Bürgerin und Bürger erste Pflicht. Und ist sie, die Ruhe, in Gefahr, wird geschossen – früher öfters schärfer, heute noch nicht. Aber das kann sich, beim Erstarken jener, die keine Scheu haben, das Wort „entsorgen“ mit Menschen in Verbindung zu bringen, sehr rasch ändern.
Wahlen in Österreich - die Kurzokratie
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- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Inland - Ausland
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Die „Kurzokratie“
oder
Quereinsteiger-Nationalratswahlen in Österreich
Im Jahre 2008 meldete die bürgerliche Österreichische Volkspartei (ÖVP) eine Zahl von 700 000 Mitgliedern, während die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) im Jahre 2014 etwas mehr als 200 000 Mitglieder hatte. Die „Bündepartei“ ÖVP hat in den letzten 10 Jahren vier Vorsitzende verbraucht und es dabei immer nur geschafft, in Österreich per Vizekanzler mitzuregieren. Auch in der jetzigen Koalition reichte es nicht, führende politische Kraft zu werden. Allerdings profilierte sich der Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), der Erdogan - als belagerten die Türken mal wieder Wien - die Rote Karte zeigt.
Dass in Österreich das Volk nur eingeschränkte Kontrollmöglichkeiten gegenüber der Politik hat, wird deutlich bei dem, was der Herr Kurz in seiner Partei durchsetzte:
Jakob Haringer-
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- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Kultur
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„Ich lebe zu einsam, um einsam zu sein. Aber von Goethe möchte ich nichts geschrieben haben. Schon deshalb nicht, weil ich ihn dann mit dem teutschen Professorendreckgeschwerl und alten übrigen Hakenkreuzler gemein hätte, die alle die Dummheit gepachtet und keine zwanzig Zeilen in ihrem Leben schreiben, ohne sich auf ihn zu berufen. Ihn zu zitieren. Wo nimmt die Bande nur die Frechheit her, vom Großen Hellenen zu quitschen.“
In seiner gänzlich eigenen Interpretation der deutschen Rechtschrei¬bung rechnet fakob Haringer 1928 in dem Text „Leichenhaus der Literatur oder über Goethe“ mit dem Literaturbetrieb ab.
Die in diesem Buch veröffentlichten Gedichte und Texte wollen den Dichter Jakob Haringer ein wenig jener Vergessenheit entreißen, die dem von Bestsellerlisten und Einschaltquoten getriebenen Literaturbetrieb eigen ist, in dem kaum Zeit bleibt sich um in Vergessenheit geratene Werke zu bemühen. Haringers „Räubermärchen“ passt mit seiner bei¬ßenden Kritik an Hierarchie und Bürokratie auch in die heutige Zeit. Seine nach 1933 in verschiedenen österreichischen Zeitungen und Zeit¬schriften abgedruckten Texte („Ich, der Kater Josef Mayer“, „Der Affe als Heiratsvermittler“, „Nekrolog auf die arme Dienstmagd Leopoldine Weiss“, „Die Heimkehr“ und „Der Bürger von Russo“) zeigen, wie sehr er ein Schreibender war, was er sah, was er empfand, wie er lebte und erlebte. Seine Begegnungen mit den Menschen und Gegenden, vor allem im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet, finden sich in vielen Gedichten wieder. Salzburg, Bad Reichenhall oder Wien werden durch ihn in einer Weise lebendig, die mitunter an Georg Trakl und seinen Text
„Über die Liebe zu Büchern“ erinnert In einer Zeit, die den Untergang der gedruckten Magie verkündet, ist er heute aktueller denn je.
Peter Härtling schrieb im März 1962 in der Zeitschrift Der Monat: „Die Pilger wie die Gaukler werden gern vergessen, wenn sie das Nichts erreicht haben. Ihre Gestalt geht auf ins Unsichtbare, nach dem sie sich gesehnt haben. Was sie zurückließen, das sollte gepflegt werden. Es ist eine Form des Gedenkens, die am Ende Freude macht. Und Jakob Haringer war der letzte deutsche Dichter, der sich von dem unerreichbaren Bild der Blauen Blume verneigte.“
Im Jahre 1988 erschien, herausgegeben von Hildemar Holl, die 206 Seiten starke Sammlung ausgewählter Lyrik, Prosa und Briefe Jakob Haringers mit dem Titel „Aber der Herzens verbrannten Mühle tröstet ein Vers“ im österreichischen Residenz Verlag. Anlass war wohl auch der Beschluss des Salzburger Gemeinderates, eine Straße nach dem in Vergessenheit geratenen Dichter zu benennen. Nach 30 Jahren ist es nun abermals an der Zeit an diesen Dichter, der im Grenzgebiet Bad Reichen- hall-Salzburg viele Jahre lebte und dichtete und dabei Freundschaften wie Feindschaften pflegte, zu erinnern. Neben einer Auswahl seiner Prosa und Dichtung werden wir uns auf die Suche nach Zeugen und Bekundungen seines Lebens und seines Lebenswandels begeben, die es uns erlauben, einen tieferen Blick in diese Dichterseele zu werfen.
Die der eigentlich harmlosen „Teppichschmuggelaffäre“ entsprungenen Aktenberge sind dabei ebenso Auskunftsquelle über Person und Denkart des Dichters wie bisher unveröffentlichte Gutachten und Briefe von Förde¬rern. Darunter etwa Alfred Döblin, der Haringer als einen der „genialsten
GRÜNES AUS für Peter Pilz
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- Geschrieben von Erwin Peterseil
- Kategorie: Inland - Ausland
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GRÜNES AUS FÜR PETER PILZ
31 Jahre lang war Peter Pilz grüner Nationalrat und er war ein sehr ungewöhnlicher grüner Nationalrat, weil er übte nicht politisch korrektes Schönsprech, sondern war all die Jahre sachbezogen politisch unterwegs gewesen, aktuell wieder im Untersuchungsausschuss "Eurofighter".
Die Jungen Grünen waren auch nicht so korrekt wie es in einer Korrektheitspartei abgehen soll, darum mussten sie abgehen und kandidieren jetzt mit der KPÖ. 2015 schmiss man in OÖ den besten allerBundesräte in der Geschichte des Bundesrates aus diesem hinaus, über den politisch korrekten Dönmez-Abgang schrieb Pilz am 17. Oktober 2015 unter dem Titel "Aus für Effi": "Die oberösterreichischen Grünen haben einen neuen Bundesrat gewählt. Dabei haben sie Efgani Dönmez abgewählt. Ich bedaure das. (..) Mit Effi ist einer der talentiertesten und widersprüchlichsten Abgeordneten abgewählt worden. Darüber sollten wir nachdenken: Warum werden Grüne wie Voggenhuber, Öllinger und Dönmez abgewählt und warum müssen viele, die nie aufgefallen sind, keine Minute um ihr Mandat fürchten? In unserer Partei gibt es nicht zu viel sondern zu wenig Diskussion; nicht zu viel sondern zu wenig Widerspruch. Damit wir Grüne als Partei lebendig und offen bleiben, brauchen wir auch Politiker wie Voggenhuber, Öllinger und Effi Dönmez. Ich hätte statt Effi lieber den Bundesrat abgeschafft. Aber der bleibt."