Freuds Widmung an einen Faschisten
- Details
- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Buchbesprechung
- Zugriffe: 1616
Freuds Widmung an einen Faschisten
(Roberto Zapperi: Freud und Mussolini. Übersetzung aus dem Italienischen von Ingeborg Walter)
„Benito Mussolini mit dem ergebenen Gruß eines alten Mannes, der im Machthaber den Kultur-Heros erkennt. Wien 26.4. 1933.“
Diese Widmung schrieb Sigmund Freud in die im März 1933 erschienene Publikation „Warum Krieg? Ein Briefwechsel“, die er gemeinsam mit dem deutschen Physiker Albert Einstein verfasst hatte.
Wie kam es zu dieser Widmung, die die Vermutung zulässt, dass Freud Sympathien für den Faschismus entwickelt haben müsste? Als der Triester Psychoanalytiker Edoardo Weiss, ein Schüler Freuds, zusammen mit dem faschistischen italienischen Theaterschriftsteller und Librettisten Giavacchino Forzano am 25. April 1933 Freud in der Berggasse 19 in Wien (wo sich heute das Sigmund Freud Museum befindet) besuchte, gab es ein demokratisches Österreich nicht mehr, denn der christsoziale Kanzler Engelbert Dollfuß nutzte die Tatsache, dass alle drei Nationalratspräsidenten zurückgetreten waren, am 4. März 1933 zum Staatsstreich und führte Österreich in die Diktatur, die nach den Februarkämpfen 1934 durch die komplette Ausschaltung der Sozialdemokratie gefestigt wurde.
Jedermann-Blödworte
- Details
- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Inland - Ausland
- Zugriffe: 1952
Jedermann-Blödworte
Wenn in Salzburg Bettlerin und Bettler in der Altstadt nicht mehr gesichtet werden können, weil eine „große“ Koalition fast aller Stadtpolitikerinnen und -politiker für Vertreibung sorgten - damit es der Hochkultur, besucht von allen, die es sich leisten können und keinen Anstoß daran nehmen, dass Nestle oder die Firma Siemens diesen Hochkulturschmäh sponsern -, ertönt zum Domplatz runter das „Jedermann-Gebrüll“, und Hofmannsthals „Reicher Mann“ wird nicht vom Teufel abgeholt.
Der Teufel stellt ganz richtig fest:
„Die Welt ist dumm, gemein und schlecht,
Und geht Gewalt allzeit vor Recht,
Ist einer redlich, treu und klug,
Ihn meistern Arglist und Betrug.“
Lebenszeichen. Linkes Wort beim Volksstimmefest 2015
- Details
- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Buchbesprechung
- Zugriffe: 2383
Neu im Buchhandel: „Lebenszeichen.
Linkes Wort am
Volksstimmefest 2015“
Mit literarischen Beiträgen von insgesamt 26 Autorinnen und Autoren versammelt die Anthologie „Lebenszeichen – Linkes Wort am Volksstimmefest“" alle Texte, die zur Lesung am Wiener Volksstimmefest im Jahr 2015 beigetragen wurden.
Der Anlass ifür die am 5. und 6. September 2015 stattgefundene Lesung, die in diesem Band dokumentiert ist, war ein brandaktueller: Europa war mit dem Höhepunkt der gegenwärtig größten Fluchtbewegung seit Jahren und Jahrzehnten konfrontiert. Diese Flucht aus den Krisengebieten des an das Mittelmeer angrenzenden Raums bedeutete für die an ihr Beteiligten nichts weniger als eine Frage des Überlebens. Wer konnte, angekommen in einer sicheren europäischen Umgebung, sein Lebenszeichen nach der geglückten Überfahrt senden?
Die in diesem Buch versammelten Beiträge greifen das Motiv der Flucht in
Weiterlesen: Lebenszeichen. Linkes Wort beim Volksstimmefest 2015
Bundespräsidenten Stichwahl - Österreich
- Details
- Geschrieben von Verfassungsgerichtshof Österreich
- Kategorie: Inland - Ausland
- Zugriffe: 1944
Um LeserinLeser und mir weitere geistlose Kommentare zum Zustand Österreichs zu ersparen, hier die Presseerklärung des Verfassungsgerichtshof Österreich:
Bundespräsidenten-
Stichwahl muss in
ganz Österreich und
komplett wiederholt
werden
Der Verfassungsgerichtshof hat entschieden, dass die Stichwahl der Bundespräsidentenwahl vom 22. Mai in ganz Österreich und komplett wiederholt werden muss. Der Termin dafür ist von der Bundesregierung mit dem Hauptausschuss des Nationalrates festzulegen. Die 14 Verfassungsrichterinnen und Verfassungsrichter haben in den vergangenen Wochen nahezu permanent, sei es intern oder öffentlich, an diesem Verfahren gearbeitet. Ein Bestandteil war die Einvernahme von Zeugen in öffentlicher Verhandlung. Dies diente alleine dem Zweck, festzustellen, ob die in der Anfechtung behaupteten Sachverhalte tatsächlich zutreffen, denn die Wahlakten zeigten ein anderes Bild. Die grundsätzlichen Aussagen des Verfassungsgerichtshofes lauten wie folgt:
Wien & BACHMANN
- Details
- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Buchbesprechung
- Zugriffe: 1850
Wien & Bachmann
Joseph McVeigh:
„Ingeborg Bachmanns Wien“
War „Hitlers Wien“ nicht nur ein zutreffender Buchtitel, sondern auch ein recht notwendiges Buch, ist dies bei diesem Buch ein leeres Versprechen. Der Umschlagtext verspricht: „Kenntnis- und detailreich schildert Joseph McVeigh Ingeborg Bachmanns Entwicklung im geistig-kulturellen Milieu der unmittelbaren Nachkriegszeit, von den Studienjahren bis zu ihrem großen Erfolg bei der Lesung der Gruppe 47 im Mai 1953 und ihrem langen Abschied aus Wien.“
Im kriegszerstörten und besetzten Wien im Mai 1948 trafen und liebten sich Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Sie, Tochter eines österreichischen Mitglieds der NSDAP, studierte Philosophie. Celan, staatenloser Jude aus der legendären Stadt Czernowitz, die Eltern ermordet in einem deutschen Konzentrationslager, er Überlebender eines rumänischen Arbeitslagers. Hier ein Gedicht von Paul Celan.
Anna Siemsen zum Gedächtnis
- Details
- Geschrieben von Dieter Braeg
- Kategorie: Inland - Ausland
- Zugriffe: 2236
Anna Siemsen zum Gedächtnis
Am 22. Januar 1961 starb Anna Siemsen. Ich erinnere mich an die hervorragende sozialistische Pädagogin Anna S i e m s e n. In den damaligen Nachrufen wurde diese oder jene Seite ihres Lebens und Wirkens gebührend hervorgehoben. Eine Hervorhebung oder wenigstens Betonung der für diese ungewöhnliche Frau wesentlicheren Seiten ihres Wirkens und Kämpfens wurde vergessen. Kein Zufall! Von der „links“ eingestellten um nicht zu sagen revolutionären Sozialistin, der bedeutenden Marxistin, der Mitbegründerin der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP), die einen richtungweisenden Programmentwurf für diese Partei im Dezember 1931 vorlegte, war keine oder kaum die Rede.
In diesen großen Zeiten dieser nicht unseren Gesellschaft möchte ich an einige Aussagen erinnern, die sich nicht nur eine völlig verkommene Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich, sondern auch DIE LINKE zu Herzen nehmen sollte. Da die Hoffnung zuletzt stirbt, das Grab schon geschaufelt ist, mögen es auch Vorschläge und Feststellungen sein, die den Tod be- oder verhindert hätten!
Dieter Braeg
Jetzt schlägts 13
- Details
- Geschrieben von Aktion Arbeitsunrecht e.V.
- Kategorie: Inland - Ausland
- Zugriffe: 2147
"Jetzt schlägt's 13!"
Aufruf zum
Protest gegen Toys "R" Us
und McKinsey
________________________________________
Hallo,
unsere Abstimmung für den Aktionstag "Jetzt schlägt's 13!" war mit über 2.800 Teilnehmern ein Erfolg. Besonders freut uns, dass Belegschaften und Beschäftigte der nominierten Unternehmen so engagiert mitgemacht haben. Manche sind vielleicht etwas über das Ziel hinaus geschossen, denn es gab zahlreiche Mehrfachabstimmungen. Diese Stimmen haben wir in der Datenbank bereinigt.
Wir hoffen, dass alle, die abgestimmt haben, nun ihre Kräfte vereinigen und sich an Aktionen beteiligen.
Die Mehrheit hat sich für Proteste gegen Lohndumping und Ausbeutung bei Toys "R" Us entschieden. Am 13. Mai 2016 kannst Du die Beschäftigten aktiv bei ihrem Kampf für einen Tarifvertrag unterstützen